Das Wissen über Webseiten wächst Jahr für Jahr. Und mit dem Wissen steigen die Anforderungen an das Webdesign. Webseiten müssen schnell, intuitiv bedienbar, interessant, sicher, datenschutzkonform und natürlich hübsch sein. Sie müssen auf Tausenden Mobilgeräten und einem Dutzend Webbrowser und Betriebssystemen funktionieren. Damit sie überhaupt gefunden werden, müssen sie sich gegen eine immer stärkere Konkurrenz durchsetzen. Und zu guter Letzt müssen Sie die Markenidentitäten konsequent leben und messbar Ziele erreichen. Gute Webauftritte sind aber kein Hexenwerk, sondern das Ergebnis intelligenter Konzepte, moderner Designs, nutzerfreundlicher Inhalten und solider Technik. Welche Faktoren eine starke Website ausmachen und was dahinter steckt, lesen Sie hier.

Was macht eine gute Webseite aus?

1. Hohe Nutzerfreundlichkeit

Architektur: Einfache Struktur schafft Übersicht

Wenn es um die Bedienung (Usability) einer Webseite geht, ist Einfachheit der Schlüssel zum Erfolg. Flache Seitenhierarchien sind einfacher zu verstehen als tiefe Strukturen mit unzähligen Seitenebenen. Für große Informationsmengen eignen sich stattdessen Funktionen wie Suchen oder Ausklappmodule. Die oberste Doktrin sollte aber sein, die sichtbare Informationsmenge zu reduzieren und komplexe Inhalte auf einen (einfachen, runden) Punkt zu bringen.

Nutzerführung: den Nutzer an die Hand nehmen

Vereinfacht gesagt, erfüllt gute Nutzerführung zwei Funktionen:

  • Verortung des Nutzers (Wo bin ich?)
  • Wegweisung (Wie komme ich zurück? Wo geht’s weiter?)

Übersichtliche Menüs mit möglichst wenigen Menüpunkten und visuell hervorgehobene Call-to-Actions (CTA), also Handlungsaufrufe wie „Video ansehen“ oder „Jetzt einkaufen“, sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren der Nutzerführung. Für Interaktionen, also Handlungen des Nutzers, spielen Zustände, Animationen und Micro Interactions eine entscheidende Rolle, weil sie dem Nutzer ein unmittelbares Feedback auf seine Handlung geben. Wird Reise eines Nutzers (User Journey) smart konzipiert, optimiert man nicht nur das Nutzererlebnis (Joy of Use), sondern auch die eigene Zielerreichung (Conversion Rate).

Nutzer möchten sich schnell und mit möglichst wenig Anstrengung durch das Web bewegen. Durch das tägliche Surfen ist die Navigation auf Unternehmenswebseiten zur Gewohnheit geworden. Wiederkehrende Besucher klicken sich nahezu blind durch eine Webseite. Ein Fehler, den Webdesigner und Seitenbetreiber immer wieder machen, ist es, dem Nutzer überraschen oder umerziehen zu wollen. Spielereien wie aufwendige Animationen oder Slider, aber auch in trendigen Burger-Icons versteckte Seitennavigationen, führen in vielen Fälle dazu, dass der Nutzer entscheidende Inhalte übersieht, sich verirrt oder frustriert die Webseite verlässt.

2. Gute Inhalte

Multimedia: Erfolgsfaktor Bild

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das Sprichwort ist uralt und trotzdem brandaktuell. Bilder und Videos werden für Webseiten immer wichtiger. Verwöhnt von der Medienflut sozialer Netzwerke haben Internetnutzer eine hohe Erwartung an die visuelle Aufbereitung von Inhalten. Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt seit Jahren. Texte allein schaffen es nur selten, die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen und zu halten.

Informationen: Struktur schafft Orientierung

Gut strukturierte Informationen bleiben hängen und machen Spaß, weil Leser sie besser und schneller verarbeiten können. Fließtexte zum Beispiel lassen sich dann besonders leicht lesen, wenn die durch Zwischenüberschriften gegliedert werden und Absätze einem wiederkehrendem Aufbau folgen. Unterschiedliche Formate wie Tabellen, Listen und Diagramme helfen dem Lesenden bei der Orientierung und schaffen Ordnung.

Mehrwerte: Echte Nutzen schaffen

Einer der wichtigsten Grundsätze in der Welt der Medien lautet: Content is king. Gute Webseiten zeichnen sich nicht durch möglichst viel, sondern durch besonders guten Inhalt aus. Guter Inhalt bietet einen Mehrwert für den Nutzer. Grundlegend lassen sich Mehrwerte in zwei Kategorien gliedern:

  1. Unterhaltungswert: Der Inhalt weckt Emotionen. Es liegt in der Natur des Menschen, sich zu amüsieren, Mitgefühl zu entwickeln oder Spannung zu empfinden. Werden diese Bedürfnisse erfüllt, entsteht für den Menschen ein Mehrwert.
  2. Informationswert: Der Inhalt klärt auf. Neben sozialen Kontakten und Erledigungen suchen Internetnutzer vor allem eines: Informationen. Echte Fakten, Hintergründe und kreative Ideen schaffen einen relevanten Nutzen.

Aktualität: Am Ball bleiben

Eine Webseite sollte für Unternehmen Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation sein. Wichtige Neuerungen gehören unbedingt auf die Unternehmenswebseite. Findet der Nutzer bedeutende News zuerst oder ausschließlich an anderer Stelle, verliert die Webseite unmittelbar an Relevanz. Fehlerhafte, weil veraltete Informationen, frustrieren und schaden der Glaubwürdigkeit des gesamten Markenauftritts.

3. Modernes Design

User Experience Design (UX Design): Echte Erlebnisse schaffen

Gute Webseiten sind optisch ansprechend und funktional. Sie wecken Emotionen ohne von technischen Funktionen abzulenken. Auch wenn gutes Webdesign dem Credo „Form follows function“ folgt, schafft es multimediale Markenerlebnisse, die für die Kundengewinnung und -bindung unabdingbar sind.

Mobiloptimierung: Ein Design für alles

Anders als viele klassische Medien, ist Webdesign nicht statisch, sondern flexibel. Gute Webseiten funktionieren nicht nur auf Desktoprechnern mit Standardauflösung, sondern auf allen gängigen Mobilgeräten wie Smartphones, Tablet oder Datenbrillen. Weil jedes Endgerät nicht nur eine eigene Bildschirmgröße, sondern auch ein einzigartiges Nutzungsverhalten hat, müssen sich Design und Inhalt eines Webauftritts anpassen, um ein optimales Nutzungserlebnis zu erreichen.

Corporate Identity: Die Marke im Blick

Webseiten sind keine Markeninseln, sondern Bestandteil der Unternehmens- bzw. Markenidentität. Gutes Webdesigns führt das Erscheinungsbild einer Marke konsequent fort. Vom Markenlogo, über Markenfarben, Hausschriften, Stilelemente und Bildwelten bis zur Markensprache. Um die Zugehörigkeit zur Marke und das Alleinstellungsmerkmal zu stärken, sind gute Webseiten stets individuelle Entwicklungen nach Maß.

4. Solide Technik

Infrastruktur: Solide Technik als Grundstein

Schnelligkeit und ein robuster (und sauberer) technischer Aufbau sind nicht nur für die Suchmaschinenoptimierung wichtig, sondern auch für Pflege der Webseite. Moderne Webserver garantieren für eine fehlerfreie, sichere Speicherung und Verwaltung (Hosting) von Software und Datenbanken. Content-Management-Systeme (CMS) wie WordPress ermöglichen es Laien ohne Vorkenntnisse, neue Inhalte zu erstellen und alte Inhalte zu aktualisieren. Eine gute Webseite lässt sich nicht nur durch Besucher besonders leicht bedienen, sondern auch von Entwicklern, Designern und Unternehmern besonders leicht pflegen.

Domain: Einzigartig und sicher

Ein einprägsamer und einzigartiger Domainname ist Pflicht für jede gute Webseite. Genauso ist es für die Verschlüsselung mit einem SSL-Zertifikat.

5. Intelligente Suchmaschinenoptimierung

Eine hohe Auffindbarkeit in den gängigen Suchmaschinen ist beinahe so wichtig wie die Webseite selbst. Das eigene Suchergebnis auf Google ist für einen Großteil der eigenen Webseitenbesucher der erste Berührungspunkt. Oder anders gesagt: Umso besser die Sichtbarkeit (Ranking) auf Google, umso mehr Besucher (Traffic) hat eine Webseite. So weit, so gut. Aber wie kann das Ranking verbessert werden? Ganz einfach: durch Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO). Ziel smarter SEO ist die Verbesserung des Nutzererlebnisses. Stoßen Internetnutzer auf eine Webseite, die blitzschnell lädt, für Mobilgeräte optimiert ist und aktuelle, relevante, multimediale Inhalte bietet, der wie die Faust aufs Auge auf die jeweilige Suchanfrage passt, hat der Nutzer ein positives Erlebnis. Er klickt sich durch mehrere Unterseiten, interagiert mit den Inhalten und verlässt die Seite erst nach mehreren Minuten. Für Google sind all das, neben einigen weiteren Faktoren wie die Anzahl an eingehenden Verlinkungen, entscheidende Gründe dafür, die Webseite weit oben in den Suchergebnissen anzuzeigen.

Fazit

Die Anforderungen an Unternehmenswebseiten sind komplex. Um sie zu vereinfachen, können Sie in fünf Punkte aufgeteilt werden: Hohe Nutzerfreundlichkeit, guter Inhalt, modernes Design, solide Technik und intelligente Suchmaschinenoptimierung. Jeder dieser Punkte ist für den Erfolg einer Webseite essentiell. Unternehmen tun gut daran, diese Anforderungen bei der Konzeption ihrer Webseite zu beachten. Dank einem ständig wachsendem Wissen über die Internetnutzung und fortschreitender Technik sind gute Webseiten keine Raketenwissenschaft, sondern das Ergebnis durchdachter Planung und professionellem Handwerk.