Emotionen, Erfahrungen, Erinnerungen: Gute Markennamen wecken positive Assoziationen. Sie schaffen direkte Verbindungen zu Werten und Attributen eines Unternehmens mit einem einzigen Begriff. Je besser ein Name, umso größer sind Wiedererkennungswert und Abgrenzungsmöglichkeiten zum Wettbewerb. Starke Markennamen entstehen selten im Bauch. Stattdessen basieren sie auf einem strukturierten Prozess und einem durchdachten Konzept.
Schritt 1: Die Situation analysieren
Das goldene Dreieck aus Unternehmen, Zielgruppe und Wettbewerb ist die Basis nahezu jeder strategischen Entscheidung. Wo liegt die Stärke des Unternehmens? Welche Wertvorstellung hat die Zielgruppe? Wie agiert die Konkurrenz am Markt? Diese Fragen haben einen großen Einfluss auf die Namensfindung. Interviews oder geführte Workshops helfen Agenturen, die entscheidenden Antworten zu finden und in ein strategisches Markenkonzept zu übersetzen.
Schritt 2: Ideen sammeln
Zur Kreation von Markennamen stehen eine Reihe effektiver Werkzeuge und Techniken wie Brainstorming, Mindmapping oder Clustering zur Verfügung. Die Ergebnisse lassen sich mit Eigennamen, Fachtermini oder lexikalischen Begriffen der eigenen oder einer Fremdsprache kombinieren. Auch die Umwandlung in Akronyme, Abkürzungen oder Neologismen ist eine bewährte Methode.
Schritt 3: Kriterien prüfen
Die Anforderungen an einen Markennamen sind hoch. Ein Markenname muss einzigartig und einprägsam sein. Eine leichte Lesbarkeit und einfache Aussprache sind unerlässlich. Experten nutzen regelmäßig wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Psychologie, der Linguistik und der Phonetik (sprachspezifische Lautsymbolik), um die gefundene Markennamen zu überprüfen und zu bewerten.
Schritt 4: Auswahl testen
Wenn ein Markenname nur einen Zweck erfüllen muss, ist es, bei der individuellen Zielgruppe konkrete positive Assoziationen zu wecken. Hier helfen qualitative und quantitative Marktforschung. In professionell durchgeführten Tiefeninterviews (Fokusgruppen) oder klassischen Umfragen können einzelne Markennamen auf Herz und Nieren überprüft werden. Die Erkenntnisse sind nicht selten überraschend und aufschlussreich zugleich.
Schritt 5: Verfügbarkeit prüfen
Einen geeigneten Markennamen zu kreieren, ist häufig deutlich einfacher, als einen freien Markennamen zu finden. Marken existieren wie Sand am Meer. Klingen Markennamen zu ähnlich, drohen neben etwaigen Klagen Verwechslungsgefahr und negative Ausstrahlungseffekte. Eine strukturierte professionelle Recherche in nationalen und internationalen Markenregistern ist unabdingbar.
Schritt 6: Marken- und Domainregistrierung
Wo die Arbeit der Kreativagentur endet, beginnt die Arbeit spezialisierter Markenrechtsanwälte. Sie übernehmen die Anmeldung in den wichtigsten Registern. Parallel helfen Ihnen Web-Spezialisten bei der Anmeldung passender Domains. Markenführung ohne Webpräsenz ist seit Jahren völlig undenkbar. Und zu einem professionellen Internetauftritt gehört eine gute Top-Level-Domain. Sie spielt für die Suchmaschinenoptimierung, aber auch spätere Marketingmaßnahmen eine Schlüsselrolle.
Weitere Schritte: Marke gestalten
Ein (eingetragener) Markenname ist ein Teilerfolg. Wer eine starke Marke aufbauen will, muss weitergehen. Markenname und Markenkonzept müssen nicht nur in Wort und Schrift überzeugen, sondern auch visuell ansprechen. Nach der Namensfindung steht also stets das Markendesign in all seinen Ausprägungen: von Logodesign, einzelnen Drucksachen oder Webauftritten bis hin zu ganzen Unternehmensauftritten.
Fazit
Die Kreation eines Markennamen braucht Sinn und Verstand. Sie folgt einer klaren Struktur. Zeitgleich existiert für Markennamen keine Datenbank, in der tausende ungenutzte Namen abgespeichert sind. Markennamensfindung ist stets ein individueller Prozess. Er basiert auf einer strukturierten Markenanalyse und muss an die spezifische Situation eines Unternehmens und dessen Marktumfeld angepasst werden.